Tag der Pflege: Neue Pflegekräfte kommen vor allem aus dem Ausland

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„Die Pflegebranche leidet unter einem gravierenden Fachkräftemangel, der sich demografisch weiter zuspitzt. Schon heute würde die Pflegebranche ohne ausländische Pflegekräfte kollabieren, denn fast jede vierte Pflegekraft im Altenheim hat eine andere Staatsangehörigkeit. Die Bundesagentur hat zudem allein im vergangenen Jahr 7.700 Weiterbildungen in der Pflege neu gefördert“, sagt Vanessa Ahuja, Vorständin Internationales der Bundesagentur für Arbeit, anlässlich des Tages der Pflege am 12. Mai. 

Beschäftigungswachstum vor allem durch ausländische Beschäftigte

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen um 22 Prozent gewachsen – auf insgesamt 1,72 Millionen Beschäftigte. Neue Beschäftigte für die Pflege zu gewinnen, ist nach wie vor überdurchschnittlich schwer, wie die Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt.

In den vergangenen zehn Jahren ist die Beschäftigung in der Pflege deutlich stärker gewachsen als im Durchschnitt. Zur Deckung des Fachkräftebedarfs ist die Pflegebranche zunehmend auf ausländische Beschäftigte angewiesen. Das Wachstum wird seit drei Jahren in Folge ausschließlich von ausländischen Pflegekräften getragen. Mittlerweile liegt der Anteil ausländischer Beschäftigter in Pflegeberufen bei 18 Prozent. Allein von Juni 2023 bis Juni 2024 wuchs die Zahl der Pflegekräfte mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 27.000.

Internationale Beschäftigte werden immer wichtiger

Aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz kommen immer weniger Pflegekräfte nach Deutschland. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr nur um 3.000. Arbeitgeber suchen daher schon länger Personal auch außerhalb der Europäischen Union.

Inzwischen kommen viele neue Beschäftigte über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nach Deutschland. Allein 2024 ist die Zahl der Beschäftigten in der Pflege, die darüber eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen haben, um 13.000 gewachsen. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt dabei Arbeitgeber bei der Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Programm „Triple Win“. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitet die Bundesagentur für Arbeit mit den Ländern Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Tunesien, Indonesien, Indien sowie Jordanien zusammen. Zuletzt gab es 10.000 Beschäftigte mehr in der Pflege aus Ländern dieses Programms, die jetzt in Krankenhäusern, Altenheimen und in der ambulanten Pflege arbeiten. Insgesamt liegt die Zahl der in Deutschland beschäftigten Pflegkräfte mit einer Staatsangehörigkeit der Triple-Win-Länder inzwischen bei 52.000.

Auch im Zuge der sogenannten Westbalkanregelung kommen regelmäßig Pflegekräfte nach Deutschland. 2024 stieg ihre Zahl um 4.000. Seit dem Start der Regelung im Jahr 2015 hat sich die Zahl der in der Pflege Beschäftigten aus den Ländern Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Serbien und der Republik Nordmazedonien auf 51.000 beinahe verfünffacht.

Hoher Teilzeitanteil bei Frauen wie Männern

Neben ausländischen Pflegekräften könnte eine Reduzierung der Teilzeitquote dabei helfen, den Bedarf an Fachkräften zu decken. So war 2024 rund die Hälfte der Pflegekräfte in Teilzeit tätig – gegenüber rund einem Drittel bei allen Beschäftigten. Zurückzuführen ist das nicht allein auf den hohen Frauenanteil von 82 Prozent. Auch von den beschäftigten Männern arbeitet in der Pflege beinahe jeder Dritte in Teilzeit. Bei allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Männern liegt der Teilzeitanteil bei 13 Prozent.

Weitere Informationen finden sich im Bericht „Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich“ der Bundesagentur für Arbeit.

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