„Ihr Geschwurbel mit Sie brauch ich nicht“

Sie oder Du?

Ich finde das richtig schwer.

In meiner Heimat, Canada, ist das einfach.

Weil es Englischen kein „Sie“ gibt.

Genauso wenig bedeutet der Gebrauch des Vornamens Freundschaft.

Bis vor relativ kurzer Zeit war das ein wichtiges Thema in unseren Firmen-Englischtrainings.

🆗Wir mussten Lernenden vermitteln, fremde Menschen mit Vornamen anzusprechen.

🆗Weil es im Englischen absolut ok ist.

🆗Das war oft nicht einfach.

So sollten sich bei Englischtrainings in Unternehmen die Teilnehmenden mit Vornamen ansprechen.

🆗Weil das im Englischen so üblich ist.

Aber eben nicht in Deutschland.

Auch im Kollegialem wurde gesiezt.

Besonders wenn Vorgesetzte mit im Englischkurs waren.

So gab es oft Widerstand gegen die Nutzung der Vornamen.

Das war den Lernenden unbehaglich.

Bezeichnend: Im Englischtraining war man dann häufig „Lars“ und „Tina“.

Sofort nach dem Training wurde daraus wieder „Herr Meier“ und „Frau MĂĽller“.

Als ob ein Schalter umgedreht wurde.

Ich fand das richtig krass!

Heutzutage ist das „du“ sehr beliebt.

🤔Nur, das geht auch nicht immer.

Ich kenne viele Menschen die sauer wären, wenn ich sie einfach duzen würde.

Auch wenn sie schon lange Kunden oder Geschäftspartner sind.

Sie oder du?

Wann ist was angebracht?

Wäre das hier eines unserer interkulturellen Sprachtrainings, dann wäre mein Rat gewesen: „Err on the side of caution“, sprich, wenn du die Menschen nicht kennst, dann bleib bei „Sie“ und dem Nachnamen.

Damit bist du auf der sicheren Seite, ähnlich wie „overdressed is better than underdressed“.

Stimmt aber nicht!

🤔Es gibt nämlich auch Menschen, die sauer sind, wenn sie gesiezt werden.

Neulich wurde ich angepflaumt, aber richtig, weil ich jemanden mit „Sie“ anstatt „du“ angeredet habe.

„Dein Geschwurbel mit sie brauch ich nicht. Mit jemanden wie dir wĂĽrde ich nie zusammenarbeiten“.

🤷‍♀️Dabei hatte ich ihr gar keine Zusammenarbeit angeboten.

Ich kannte sie nicht, das war quasi der erste Austausch.

Klar war die Reaktion sehr extrem und absolut unangebracht.

Aber, es bleibt: Ein Fettnäpfchen. Ein Dilemma. Ein gefühltes Minenfeld.

Wie macht frau es richtig?

Was sind Ihre/Deine Tipps dazu?

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