Der Beruf des Steuerfachangestellten – Bewerbung als Steuerfachangestellte(r)

Bewerbung als Steuerfachangestellte(r)

Der Beruf des Steuerfachangestellten mag bei Personen, welche sich wenig oder gar nicht damit auseinandergesetzt haben, teilweise als sehr „trockener“ oder sogar einseitiger Job verschrien sein. Doch entspricht das wirklich der Wahrheit? Wir haben uns in diesem Artikel deswegen ein wenig genauer mit dem Berufsbild befasst und zeigen Ihnen, worauf es bei der Bewerbung in dieser Branche ganz besonders ankommt.

Das Berufsbild eines Steuerfachangestellten

Als Steuerfachangestellte(r) sind Sie in der Regel in Steuerkanzleien oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften im Einsatz und arbeiten sowohl eng mit den Steuerberatern als auch mit den Kunden zusammen. Aus diesem Grund können wir also bereits schnell das Klischee der einseitigen Arbeit widerlegen. Denn im Arbeitsalltag ist sowohl ein reger Austausch mit Ihren Kollegen und Vorgesetzten notwendig als auch der telefonische und persönliche Kundenkontakt und nicht zu vergessen die vielfältigen organisatorischen und kaufmännischen Tätigkeiten.

Dabei wird von Ihnen vor allem eine genaue Arbeitsweise, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erwartet – und das nicht (nur) bezogen auf das rechtzeitige Erscheinen am Arbeitsplatz, sondern was die Erledigung Ihrer Arbeit betrifft. Verspätet eingereichte Steuererklärungen können beispielsweise zu Strafzahlungen führen, was sogar den Verlust eines Kunden bedeuten kann.

Verantwortung zu übernehmen und gewissenhaft zu handeln, sollte für Sie also selbstverständlich sein, wenn Sie überlegen, den Beruf eines Steuerfachangestellten zu ergreifen. Zudem sollte Ihnen klar sein, dass Sie von nun an tagtäglich mit Zahlen konfrontiert werden. An einem guten Gespür und Verständnis dafür sowie einem grundlegenden Interesse an den Themen Steuern und Recht sollte es Ihnen also nicht mangeln, wenn Sie als Steuerfachangestellte(r) glücklich werden wollen.

Das sind die typischen Aufgaben, die Sie in diesem Beruf erwarten:

  • Erstellung von Steuererklärung sowie
  • Umsatzsteuervoranmeldungen, ZM-Meldungen, Einnahmen-/ Überschussrechnungen oder Jahresabschlüssen
  • Prüfen von Steuerbescheiden
  • An- und Abmeldungen bei Sozialversicherungsträgern
  • Durchführung der Lohn- und Geschäftsbuchführung der Mandanten
  • Persönliche Beratung der Mandanten
  • Beantwortung der telefonischen und schriftlichen Korrespondenz

Bewerbung als Steuerfachangestellte(r)

Egal ob für die Bewerbung um eine Ausbildung, den Quereinstieg oder den Jobwechsel als ausgebildeter Steuerfachangestellte(r) – für die Bewerbung sollten Sie ein paar wichtige Grundregeln beachten.

Für Jobsuchende aller Berufe gilt: Die Unterlagen sollten vollständig und frei von Fehlern sein und verdeutlichen, dass Sie sich wirklich Mühe mit Ihrer Bewerbung gegeben haben und sich sowohl mit den Anforderungen und Aufgaben der Stelle als auch dem Arbeitgeber intensiv auseinandergesetzt haben. Sollte Ihnen die Zeit oder das Talent dafür fehlen, eine überzeugende digitale Bewerbungsmappe zu erstellen, können Sie auch den Bewerbungsservice unseres Partners www.360-Grad-Bewerbung.de in Anspruch nehmen.

1. Die Optik

Eine Ihrer Aufgaben als Bewerber besteht darin, mit Ihren Bewerbungsunterlagen im Gedächtnis des Lesers zu bleiben und sich positiv von Ihren Konkurrenten abzuheben. Deshalb sollten Sie sich um ein einheitliches Design für Ihr Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf bemühen.

Da es sich hierbei um einen eher konservativen Beruf handelt, sollte das Layout allerdings nicht zu ausgefallen sein. Es gilt, mit ein wenig Fingerspitzengefühl ein Design zu finden, dass nicht jeder anderen Bewerbung gleicht, allerdings auch nicht zu bunt und verschnörkelt daherkommt.

2. Das Anschreiben

Im Anschreiben für eine Stelle als Steuerfachangestellte(r) gibt es sehr viele kleinere und größere Dinge zu beachten, weshalb wir uns hier auf die Wichtigsten fokussieren möchten. Achten Sie bei Ihrem Text zunächst auf einen sachlichen, dem Beruf angemessenen Sprachstil.

Inhaltlich sollten Sie sich in erster Linie auf Ihre fachlichen Qualifikationen und die Berufserfahrung fokussieren. Nehmen Sie sich dazu vor dem Schreiben der Bewerbung noch einmal die Stellenanzeige zur Hand, damit Sie genau vor Augen haben, welche Aufgaben auf Sie zukommen und worauf Ihr potenzieller neuer Arbeitgeber Wert legt.

Doch wie sieht es mit Auszubildenden aus, die noch keine Erfahrung in diesem Bereich mitbringen? Im besten Fall haben Sie dann natürlich bereits ein Praktikum in diesem Sektor absolviert (falls nicht, warum bieten Sie es der Steuerkanzlei nicht aktiv an?). Andernfalls gibt es bestimmt auch aus Ihrer schulischen Laufbahn Punkte, die Sie besonders hervorheben können. Vielleicht können Sie Ihr gutes Zahlenverständnis durch gute Mathenoten belegen oder haben bereits betriebswirtschaftliche Fächer belegt, in welchen Ihr Interesse für unternehmerische Zusammenhänge und das Steuerrecht geweckt wurde.

Auch die persönlichen Fähigkeiten sollten aber in Ihrem Anschreiben nicht zu kurz kommen. In diesem Artikel haben wir uns ja bereits ein wenig mit den Anforderungen des Berufsbildes eines Steuerfachangestellten befasst. Überlegen Sie sich, welche Sie erfüllen und wie Sie diese anhand von Beispielen verdeutlichen können.

3. Der Lebenslauf

Der Lebenslauf ist letztendlich für alle Berufsbilder gleich, deswegen gibt es hier nichts Spezielles zu beachten, richtig? Nicht ganz! Auch wenn es hier keine wesentlichen Unterschiede gibt, sollten Sie hier darauf achten, dass jene Stärken zur Geltung kommen, die für den Beruf bzw. die ausgeschriebene Stelle wichtig sind.

In einem guten und aussagekräftigen Lebenslauf sind bei den relevantesten Stationen des Werdegangs Ihre wichtigsten Aufgaben stichpunktartig aufgelistet. Jetzt sollten Sie genau jene Aufgaben aufführen, die sich auch im Beruf des Steuerfachangestellten wiederfinden. Verdeutlichen wir dies einmal in einem Beispiel:

Aus der Stellenbeschreibung, für welche Sie sich bewerben möchten, geht hervor, dass der Kundensupport einen großen Teil der Aufgaben einnimmt und dies für den Arbeitgeber besonders wichtig ist. Nun können Sie sogar bei Stellen, die nichts mit der Steuerberatung zu tun haben, die Aufgaben mit Kundenkontakt aufführen, um Ihren zukünftigen Chef von Ihrer Kompetenz und Erfahrung in diesem Bereich zu überzeugen.

Wie geht es weiter? Ihre Karrieremöglichkeiten

Steuerfachangestellte(r) müssen Sie Ihr Wissen stets auf dem aktuellen Stand halten und über neue Rechtsvorschriften im Steuerrecht informiert sein. Auch deshalb ist es mit einer einmaligen Ausbildung noch lange nicht getan.

Durch Fortbildungen steigern zudem die allgemeinen Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die Wahrscheinlichkeit, auf der Karriereleiter Stück für Stück nach oben zu klettern. Deshalb wollen wir uns zuletzt noch ansehen, welche Perspektiven auf Sie warten.

1. Der Steuerfachwirt

Mit 3 Jahren Berufserfahrung nach der Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten winkt die Option der Fortbildung zum Steuerfachwirt. Steuerfachwirte übernehmen vermehrt verantwortungsvolle Aufgaben in der Steuerberaterpraxis und befassen sich oftmals vermehrt mit anspruchsvollen Mandanten.

2. Die Fortbildung zum Steuerberater

Nach der anspruchsvollen Steuerberaterprüfung dürfen Sie sich nun auch „Steuerberater“ nennen. Dafür gibt es aber nicht unwesentliche Voraussetzungen zu erfüllen: Die Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten und 8 Jahre Berufserfahrung, die Qualifikation als Steuerfachwirt und 7 Jahre Praxiserfahrung oder ein Wirtschafts- oder rechtswissenschaftliches Studium und 2 bis 3 Jahre Praxiserfahrung in einer Steuerberaterkanzlei. Danach steht Ihnen dafür auch die Möglichkeit offen, sich als Steuerberater selbstständig zu machen.

3. Ein Studium

Ein Studium kann Ihnen sowohl als Alternative zur Ausbildung dienen, zur Spezialisierung auf ein spezielles Fachgebiet oder um sich einfach attraktiver für andere Arbeitgeber zu machen.


Studiengänge wie Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsrecht, Jura oder Volkswirtschaftslehre sind einige der meistgenutzten Wege, um den Berufseinstieg in der Steuerberatung zu vollziehen.

Darüber hinaus haben einige Universitäten und Fachhochschulen im Bereich Steuerwesen besondere Studiengänge eingeführt, die sich speziell mit dem Steuerwesen beschäftigen. Dazu zählen Studiengänge wie Finance & Accounting, Steuerlehre, Steuerrecht oder der Master of Taxation. Mit diesen Studienangeboten kann man sich bereits im Studium intensiv auf die zukünftigen Arbeitsfelder vorbereiten.

Autor:

Ferdinand Hausen  

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