Juristisches Projektmanagement (Teil 3) (legal-revolution.com)
Diese in den Markt einfließende Nachfrage nach Festpreisen zwingt Rechtsberater dazu, den Mandatsumfang klarer und eindeutig zu definieren, um sowohl qualitativ hochwertig als auch zu einer angemessenen Marge beraten zu können. Qualität, Fristeneinhaltung und Kostenbewusstsein führen dazu, mit einem entsprechenden Issue und Variation Management zu arbeiten und den effektiven Einsatz vorhandener Technologien zu forcieren sowie zu lösende Aufgaben jeweils auf dem entsprechenden Senioritätslevel zu platzieren, so dass diese Aufgaben schnell, präzise und wirtschaftlich sinnvoll bearbeitet werden können. Ein Katalysator der schnellen und präzisen Verarbeitung anstehender Rechtsfragen ist die Anwendung der Instrumente des Projektmanagements.
Dieser branchenspezifische Fast-Track ist besonders für Unternehmensjuristen und Justiziare der öffentlichen Hand von Vorteil, die sowohl eine Vielzahl externer Berater koordinieren als auch in- und extern die Bedürfnisse verschiedenster Stakeholder im Blick haben müssen.[1] Hierbei kann ihnen – wie auch jedem externen Rechtsberater – die branchenspezifische Kenntnis traditioneller und agiler Projektmanagement-Methoden einen Wettbewerbsvorteil bieten. Dieser Wettbewerbsvorteil ergibt sich insbesondere daraus, dass immer mehr Mandanten das traditionelle Abrechnungsmodell der „billable hours“ hinterfragen.
Im deutschsprachigen Raum wird oft die Frage an uns herangetragen, inwieweit sich das Juristische Projektmanagement vom klassischen Kanon des allgemeinen und agilen Projektmanagements unterscheidet. Die einfachste, aber nicht abschließende Antwort darauf ist, dass sich das Juristische Projektmanagement (allein) an der Optimierung der Erbringung von Rechtsdienstleistungen orientiert und Juristische Projektmanager damit branchenspezifisch und in kurzer Zeit theoretisch und praktisch ein hohes Kompetenzniveau erreichen können.