Tödlicher Arbeitsplatz – Vorsicht vor dem „Global Execution Team“
Aus der Reihe Englisch nach Maß: Hüte dich vor Falschen Freunden
Die Mitteilung, dass in Kürze ein Besuch des „Global Execution Teams“ in der deutschen Hauptverwaltung des Unternehmens zu erwarten sei, blieb nicht ohne Auswirkungen. Manch besorgter Mitarbeiter fragte bei HR nach, wem denn eine Hinrichtung drohe. Kollegen erkundigten sich spöttisch, mit welchem Instrument denn die besagten Hinrichtungen erfolgen würden. Ob eine Guillotine oder doch lieber ein Galgen geplant wären? Denn, das Wort „execution“ bedeutet schließlich in erster Linie eine „Hinrichtung“.
Entgegen der blutrünstigen Ankündigung wurde jedoch lediglich das „Global Executive Team“, also das Team leitender Manager, erwartet. Diese wollten nur die Hauptverwaltung besuchen und hatten gar keine Hinrichtungen geplant. Kleiner Irrtum, große Wirkung!
Wobei so ein Besuch des „Executive Team“ nicht immer ohne Folgen bleibt. Greifen diese Herrschaften doch öfters auch zu „axemen“ also „Axtmännern“. Dieser sehr unangenehm klingende Ausdruck bezeichnet die unsympathische Aufgabe externer Berater, welche speziell zur Reduktion von Budgets (chopping the budget) und den damit meistens verbundenen Personalveränderungen engagiert werden. „Chopping“ ist die Tätigkeit die eine Axt so ausübt, nämlich das Hacken. Hier werden also Budgets und Personalstand im wahrsten Sinne des Wortes zerhackt.
Der Begriff „Axeman“ basiert mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Formulierung „getting the axe“, ein idiomatischer Ausdruck für eine Kündigung seitens des Arbeitgebers. „Susan just got the axe“ drückt aus, dass der bedauernswerten Susan soeben gekündigt wurde.
Womit das „Global Execution Team“ möglicherweise doch wieder relevant wird.
„Axeman“ gibt es übrigens nur in der maskulinen Form, es scheint als ob political correctness bei diesem Vorgang noch nicht mitspielt. Hier könnten sich allerdings auch nur Kriminalstatistiken wiederspiegeln. Solche Statistiken besagen nämlich, dass Gift die liebste Mordwaffe der Frauen sei und sie dementsprechend nur gelegentlich zur Axt greifen…
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