Wie fördert Mehrsprachigkeit die Intelligenz? Was genau passiert im Gehirn mehrsprachiger Menschen?
Unser menschliches Sprachsystem wird in bestimmten Arealen des Gehirns, dem Nucleus caudatus und dem Anterioren cingulären Cortex (ACC) geregelt. Diese Areale sind aber nicht nur für das Sprachsystem zuständig, sie regulieren auch andere wichtige Funktionen.
Entscheidungsprozesse wie Aufmerksamkeit zu regulieren oder zu fokussieren, Konflikte zu lösen und Empathie zu ermöglichen sind alles Funktionen dieser Areale.
Und genau hier scheint die Lösung zu liegen. Denn diese Regionen des Gehirns sind bei multilingualen Menschen besser ausgebildet. Insbesondere der ACC ist davon betroffen.
Durch das regelmäßige Training das die Mehrsprachigkeit dem Gehirn bietet, werden in diesem Areal mehr Gehirnzellen angelegt, also regelrecht mehr Gehirnmasse geschaffen!
Das bedeutet übrigens nicht, dass Menschen mit einem größeren Gehirn intelligenter sind. Beispielsweise sind die Gehirne von Frauen i.d.R. kleiner als die von Männern. Von der reinen Masse lässt sich Intelligenz nicht ableiten. Es geht hier ausschließlich um die zusätzlichen Zellen und Synapsen in DIESEM Teil des Gehirns, nicht um die Gehirnmasse als Ganzes.
Mehrsprachige Menschen nutzen den ACC viel häufiger als einsprachige Menschen weil sie mit jedem Wort das sie anwenden, entscheiden müssen in welcher Sprache sie es gebrauchen wollen. Mehrsprachigkeit macht jede Wortwahl zu einer komplexen Aufgabe. Das Gehirn reagiert auf diese Anforderungen wie ein Muskel der trainiert wird. Es schafft zusätzliche Zellen und Synapsen.
Deswegen fällt es dem Gehirn mehrsprachiger Menschen leichter, sich zu entscheiden, ob es sich auf wichtige Informationen oder unwichtige Ablenkungsmanöver konzentrieren soll. „Dabei gilt jedoch: „Je besser ich die Sprachen spreche, desto besser ist auch meine kognitive Kontrolle“, sagt Neurologe Jubin Abutalebi von der Università Vita-Salute San Raffaele in Mailand.“
Der Anteriore cinguläre Cortex
Im nächsten Artikel: Schutz vor Gehirnabbau, Verzögerung von Demenz
Quellen: Die Welt, Süddeutsche, Journal of Experimental Child Psychology, Grafik: Wikipedia, Brodman
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