Employer Branding für Steuerberater und Kanzleien

von Jakob Osmann

Was der „Fachkräftemangel“ und der „Demografische Wandel“ bedeutet, ist wohl mittlerweile jedem klar. Die Zeiten, in denen sich die Unternehmen vor Bewerbern kaum retten konnten, sind vorbei. Schwierige Stellen sind schwer oder gar nicht mehr optimal zu besetzen. Der Arbeitgebermarkt hat sich zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt und das bekommen die  Unternehmen immer deutlicher zu spüren. Der Arbeitgeber von heute muss um qualifizierte Mitarbeiter werben. Er muss förmlich um sie kämpfen.

Auch bei Steuerberatern und Kanzleien ist diese Entwicklung bereits deutlich spürbar. Immer weniger junge Juristen strömen auf den Arbeitsmarkt. Um die besten jungen Talente für sich zu gewinnen, muss eine Kanzlei einiges unternehmen. Das Zauberwort lautet: Employer Branding, d.h. die Bildung einer Arbeitgebermarke. Im Prinzip funktioniert das ähnlich wie bei Produktmarken. Der Arbeitgeber muss herausstellen und kommunizieren, wodurch er sich vom Wettbewerb abhebt. Er muss verdeutlichen, warum der Arbeitnehmer sich gerade bei ihm bewerben sollte und was er davon hat.  Die so entwickelten verschiedenen Marketinginstrumente haben also nicht den Verbraucher im Fokus, sondern sie richten sich ausschließlich auf die bestehenden und/oder potentiellen Arbeitnehmer. Eine Regel ist dabei ganz besonders wichtig: die Kanzlei muss dabei authentisch sein! Es darf nichts angepriesen werden, was später nicht zu halten ist. Es gibt nicht nur weniger Bewerber, sondern sie sind zudem noch wesentlich wechselbereiter als noch vor einigen Jahren. Der Grund: Sie wissen, wie begehrt sie auf dem Arbeitsmarkt sind und wenn ihnen ein Job nicht passt, dann gehen sie zu einem anderen Arbeitgeber.

Jede Kanzlei hat andere Merkmale und Besonderheiten. Daher gilt es herauszufinden, was einen vom Wettbewerb abhebt und dabei auf austauschbare Argumente zu verzichten. Eine Kanzlei sollte sich daher nicht nur damit beschäftigen, was sie selbst bieten kann, sondern auch damit, ob die ausgearbeiteten Argumente wirklich etwas Besonderes für den potentiellen Bewerber sind. Dazu sollte der Arbeitgeber seine jeweiligen Zielgruppen ganz genau kennen. Beispielsweise wollen vor allem junge Arbeitnehmer immer mehr Flexibilität und die sollte man ihnen auch versuchen zu geben. Welche Wünsche und Bedürfnisse hat die Zielgruppe und welche kann ich ermöglichen bzw. erfüllen? Diese und weitere Fragen sollten im Fokus eines Employer Brandings Prozesses stehen.

Ein gut funktionierendes Employer Branding im Unternehmen zu konzipieren und umzusetzen, ist nicht einfach in ein paar Tagen erledigt. Es gehört viel Expertise und auch eine tiefgreifende Analyse des Unternehmens dazu. Wurden bereits Arbeitgeberwerte definiert? Wenn ja, werden diese auch wirklich so im Unternehmen gelebt? Kann dies intern nicht selbst geleistet werden, können auch darauf spezialisierte Werbeagenturen engagiert werden. Diese können bei der Konzeption, Durchführung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen tatkräftig unterstützen, denn sie schöpfen aus langjährigen Erfahrungen.

Man sollte jedoch bedenken: Ein noch so gutes Employer Branding Konzept ist nichts wert, wenn die Kanzlei nicht von den potentiellen Bewerbern überhaupt wahrgenommen wird. Daher ist es von besonderer Bedeutung, dass die entwickelten Marketingmaßnahmen auf die Zielgruppe abgestimmt werden und sie dort erreichen, wo sie sich tatsächlich auch aufhalten.

Mit kreativen, modernen Ideen kann man dann aus der Masse herauszustechen. Da vor allem die jüngeren Generationen sehr viel im Internet unterwegs ist, sind sie meist so überhäuft von Informationen, dass sie die entwickelten Maßnahmen vielleicht gar nicht wahrnehmen. Daher ist es auch hier besonders wichtig: aus der Masse heraus stechen!

Sie arbeiten in einer Kanzlei und haben Probleme neue Mitarbeiter zu finden? Dann sehen Sie Employer Branding nicht als ein schlimmes Übel an, sondern als Chance. Nur wenige Kanzleien haben bereits gut durchdachte Employer Branding Maßnahmen umgesetzt und sind up-to-date, wenn es um das Werben geeigneter Mitarbeiter geht. Nutzen Sie das! Heben Sie sich so von Ihrer Konkurrenz ab und gewinnen Sie den „War for Talents“ für sich!

 

Über den Autor:

Jakob Osmann

Agentur Junges Herz
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