„Wenn alles schläft und einer spricht, sowas nennt man Unterricht“.
Für Viele ist dieses Stück Galgenhumor Teil ihrer Erinnerungen an die Schulzeit, in mancher Schulung ist es heute leider immer noch traurige Wirklichkeit. Dass diese Art des Lernens nicht effektiv ist versteht sich von selbst, aber was macht effektives Lernen denn aus?
In der Fülle und Vielfalt von Lernmethoden- und Techniken ist es oft schwierig, sich zurecht zu finden. Als kleinen Wegweiser stellen wir Ihnen hier die gängigsten Kandidaten vor.
Unterrichts/Trainingsmethoden
Darbietende Lehrverfahren (Frontalunterricht)
Der Unterricht weist einen hohen Strukturierungsgrad auf. Die Lehr- und Lernprozesse werden nur von der Lehrkraft gestaltet, es besteht wenig bis kein Einfluss der Schüler auf den Unterricht. Die Lehrkraft doziert, die Schüler hören zu. Im Frontalunterricht besteht wenig Gelegenheit zum selbstständigen Lernen des Schülers.
Erarbeitende oder explorative Lehrverfahren.
Der Trainer steht nicht mehr im Mittelpunkt, der Trainingsablauf ist teils festgelegt, teils offen gestaltet zur Stärkung der Eigenaktivität der Teilnehmenden. Teilnehmende erarbeiten, mit Unterstützung des Trainers, ein vorgegebenes/ geplantes Thema. Der Trainer tritt bei dieser Trainingsform eher in den Hintergrund und nimmt eine beratende/ beobachtende Position ein.
Ziel hier ist die Gestaltung eines gemeinsamen Lernprozesses mit allen Gruppenmitgliedern. Die Teilnehmer sollen zielgerichtet, eigenverantwortlich und sozial kompetent miteinander lernen und arbeiten. Dies fördert Kommunikation und das gezielte Lösen von Aufgaben in freier Arbeit.
Und was ist gut? Was funktioniert?
Wir wissen durch unsere jahrelange Erfahrung, bestätigt durch viele Studien, dass Sprache, sowie auch (Fremd)Sprache am besten durch Sprechen, d.h. Kommunikation erlernt wird.
Communicative language teaching (CLT) fokussiert nicht, wie traditionelle Lehrmethoden, auf das isolierte Erlernen von Sprachsystemen (wie Vokabular und Grammatik), auch als „Pauken“ berüchtigt, sondern legt den Schwerpunkt darauf, die Anwendung dieser Systeme in realer, praktischer, Kommunikation zu vermitteln.
CLT als Methodik kommt der natürlichen „Programmierung“ unseres Gehirns am nahesten, denn dieses lernt Sprache am effektivsten durch Nachahmung. Jeder, der ein Kleinkind das gerade Sprechen lernt, beobachtet hat, kennt diesen Prozess. Nur weil Menschen nach dem Kindesalter vieles – auch Sprache – nicht mehr so leicht erlernen können wie ein Kleinkind, ändert dies nichts an der „Grundprogrammierung“ unseres Gehirns. Daher kann kommunikatives Training durchaus als „gehirnfreundliches“ Training bezeichnet werden.
Wenn wir also CLT zur Basis effektiven Sprachenlernens küren, ergibt sich die Schlussfolgerung, dass kommunikative Trainingsmethoden am effektivsten funktionieren. Die erarbeitenden und explorativen Lehrverfahren sind daher die von uns bevorzugten Trainingsmethoden. Real-life language, d.h. praxisbezogene, aus dem Leben gegriffene, Sprache, mit authentischen Lehrmaterialien. Dadurch wird Sprache nicht nur viel effektiver als durch z.B. „Vokabelpauken“ verinnerlicht – das Lernen selbst macht viel mehr Spaß.
Effektives Lernen ist CLT basiertes Lernen – Kommunikation muss im Mittelpunkt stehen.
Quellen: stangl.eu, e-teaching.org, Wikipedia, An A-Z of ELT, Scott Thornbury
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